Zunächst war ich nicht sicher, ob das Thema Zuspruch finden würde, als ich Ende letzten Jahres auf Einladung des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden den Kurs „Meditatives Fotografieren“ angeboten habe. Aber der Workshop, der am vergangenen Wochenende in den ehrwürdigen Mauern der Zisterzienserabtei stattfand, war ein voller Erfolg. Zwölf Teilnehmer hatten sich angemeldet, und alle verabschiedeten sich nach zwei erlebnisreichen Tagen mit dem Wunsch nach einem Folgekurs.
Nach dem ersten Kennenlernen am Freitagabend begann der Workshop mit einem Vortrag über die Geschichte der Fotografie sowie über die technischen Voraussetzungen und die theoretischenn Grundlagen der „Meditativen Fotografie“. Bei dieser Art des Fotografierens geht es um eine prinzipielle Vorgehensweise, die sich vom gedankenlosen Knipsen ebenso abhebt wie vom aufwändigen Fotoshooting: Die Meditative Fotografie versucht, der zunehmenden Beliebigkeit des modernen Fotografierens entgegenzuwirken und dem Medium seine Würde wiederzugeben. Aus einer kontemplativen Haltung heraus hilft sie dem Fotografen, im Prozess des Fotografierens selbst wie bei der Betrachtung der entstandenen Bilder zu einem vertieften Verständnis des Gesehenen zu finden.
Am Samstag wurden diese Überlegungen in die Praxis umgesetzt, wobei der Historische Friedhof in der Nähe des Klosters ebenso interessante Motive lieferte wie die Lichtenthaler Allee, die vom Kloste zur Innenstadt führt und in dieser Jahreszeit besonders attraktiv ist. Auch die Abtei selbst bot viele Motive – sie ist normalerweise in weiten Teilen für Besucher gesperrt, aber ein glücklicher Zufall wollte es, dass gerade an diesem Wochenende der landesweite „Tag der offenen Klöster“ stattfand, so dass viele Bereiche des Klosters für die Öffentlichkeit zugänglich waren.
Am Sonntag wurde noch einmal das Wichtigste rekapituliert und die entstanden Fotos wurden in der Gruppe gemeinsam besprochen. Am Ende waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass sie zukünftig mit einer neuen Motivation und mit anderem Anspruch fotografieren würden, und dass es schön wäre, wenn die Gruppe noch einmal zu einem weiteren Kurs zusammen käme.
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Zwei Auszüge aus Mails, die ich nach dem Kurs erhalten habe:
„Obwohl mich der Alltag und das Daheim schon wieder in Beschlag genommen haben, denke ich oft an das „Erlebte“ in Kloster Lichtenthal. Genau das ist für mich die Qualität dieses Kurses gewesen – Erlebnisse mit der Natur, der Technik, der tollen Gruppe, dem Klostertag, der Stadt und einem Kursleiter, der Leichtigkeit und Fachkompetenz genial verbunden hat. Danke nochmal!“ (M.R.)
„Es hat mir richtig Spass gemacht – das lag sicher am Fotografieren, auch an dem Ambiente, an der Gruppe, aber vor allem an deiner empathischen Art. Du hast den Workshop locker, fröhlich und authentisch geleitet.“ (J.F.)
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